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Angeln auf Karpfen in Marokko

Aquaborne in Marokko

Grabmayer, 14.08.08

Void
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Als ich die ersten Bilder von Fängen aus dem Lac Bin El Quidane gesehen hatte, gab es für mich kein Halten mehr. Diese typische Form von schnellwüchsigen Karpfen kenne ich noch von Rumänien. Richard, mein Teamkollege hatte bereits einen Trip im September 2007 gebucht, zögerte aber nicht, mit mir im Jänner nochmals zu fahren. Im September hatte er bei sehr heißem Wetter leider keinen Erfolg, die Fische waren einfach in anderen Gegenden bzw. nicht am fressen. Am 12. Jänner wars dann soweit - wir landeten in Casablanca. Zu uns hatten sich noch 2 Kollegen, Karl Haager und Kurt Schultes gesellt. Mit Ausnahme von ein paar lästigen Zöllnern, die unsere Ruten mehrmals betrachten wollten, gabs keine Probleme.

 

 

Wir wurden bereits erwartet, und los gings in einem zu kleinen Renault Berlingo.

 

Die Straßen waren in einem Super Zustand, auffällig war auch, daß alle 1km ein Polizist mit Laserpistole stand. Schnellfahren war nicht möglich, so brauchten wir fast 4 Std. bis zu unserem Ziel.

 

 

Der letzte Teil der Strecke ging über einen abenteuerlichen Bergpass, hier sind gute Nerven gefragt. Da es bereits dunkel war, übernachteten wir in einem einfachem Hotel in der Nähe des Sees, wo wir auch das erste marokkanische Abendessen erhielten.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück empfing uns Clement, ein Franzose, der das Camp gemeinsam mit Marc, einem Belgier betreibt. Wir fuhren weiter zum See, und konnten uns ein erstes Bild von der gewaltigen Grösse des Sees machen.

Je nach Wasserstand hat er zwischen 2600 und 3800ha! Zu unserer Ankunftszeit hatte er ca. 3200ha. Er wird bis Mai weiter gefüllt, was einen ca. 6m höheren Wasserstand bedeutet. Der Lac Bin El Quidane (ausgesprochen Bin El Widane) ist nicht nur Wasserreservoir, er dient auch zur Stromgewinnung. Ca. 1/3 des gesamten marrokanischen Strombedarfs wird von diesem Kraftwerk am See beliefert. Es ist eines der modernsten hydrodynamischen Kraftwerke der Welt. Auffällig war, das man, entgegen der üblicherweise bei Power Dams entstehenden Wasserschwankungen hier überhaupt nichts bemerkte. Das Wasser stieg kontinuierlich, in einer Woche um ca. ½ Meter. Mir wurde erklärt, das das zur Stromgewinnung benötigte Wasser über mächtige Rohrleitungen zurückgepumpt wird. Eine perfekte Sache!

Das Basiscamp besteht aus einem großen Aufenthaltszelt, einem Kochzelt und diversen Zelten für Ausrüstung sowie Bivvy für die Helfer.

 

 

Wenn man zum ersten Mal an diesem gewaltigen See steht, kommt man sich bei der Platzwahl ziemlich hilflos vor. Also fragte ich Clement (Marc war zur Zeit in Holland) und Zhouraffi (ein marokkanischer Partner der beiden), ob die Fische auf Windrichtungen reagieren, was verneint wurde. Der Wind kommt am vormittag thermisch bedingt von Nordost, und dreht am Nachmittag auf Südwest. Dazwischen wechselt er ständig die Richtung.

Die Sonneneinwirkung war für mich ein Thema. Da der See zwischen den Bergen auf 800m Seehöhe liegt, und um diese Jahreszeit die Sonne eher flacher steht, wollte ich eher der sonnenzugewandten Seite meine Aufmerksamkeit widmen. Clement jedoch meinte, er wisse 2 Plätze, wo länger nicht gefischt wurde. Ein Platz, wo der Uferbereich steinig ist, und viele Schnecken vorzufinden waren, eine der Hauptnahrungen der Karpfen hier. Der 2. Platz, wo eine schöne lange Sandbank in den See verlief und mit einer Unterwasserinsel auf der anderen Seite. Karl und Kurt entschieden sich für den Schneckenplatz und wir für den anderen.

Beide Plätze lagen jedoch auf der Sonenabgewandten Seite, aber wir wollten's probieren, wenn wir schon die Empfehlung kriegen. Ein deutscher Kollege von der Cologne Carp Connection war auch dort, und hatte sich in der Campbucht niedergelassen.

 

 

Unsere Boote wurden beladen, wir erhielten alles, was man benötigt:
2 Bivvys, Anglerliegen, ein Schlauchboot, Kescher, 2 Rod Pods, Unhooking Mat, Wiegeschlinge, Carp Sacks und 50kg Mais, wovon ein Teil bereits gekocht wurde, und ein weiterer Teil eingeweicht war.
Nicht zu vergessen eine Kochausrüstung, Getränke, Tisch und Stühle und eine Campingtoilette. Der berühmte "Gang mit dem Spaten" ist an diesem See verboten. Die Schwimmweste muß man in jedem Fall anlegen, und los gings zu unserem Platz.

 

 

Nach einiger Zeit mit dem Echolot am Wasser entschieden wir uns für 3 Spots. Einer seitlich entlang der Sandbank, einer auf der Unterwasserinsel and der dritte auf einem Plateau in einer Bucht. Da wir hierzu mit den Rod Pods nichts anfangen konnten, fragten wir nach Banksticks, die wir auch bekamen.

Nun, bis auf einen Minizander beim Drop Shot fischen (ich hatte auch meine Spinnausrüstung mit) tat sich nichts. An den ersten beiden Tagen hatten wir verstärkt Wind und Regen. Durch den Wind verfärben sich die Wellen im Uferbereich rot, dies ist durch den eisenhältigen Sandsteinboden verursacht.

 

 

Ich verbrachte viel Zeit mit dem Echolot am Wasser, sowie mit Temperarturmessungen und Oberflächenbeobachtungen. Die Sprungschicht fand ich in 22m Tiefe. Erstaunlich war auch die Temperaturdurchmischung: Von Oberfläche 15°C bis zur Sprungschicht mit 14°, jedoch außer ein paar großen Fischen knapp über der Sprungschicht, ich vermute, es waren Hechte, kein Zeichen von Fischen. Dabei hat uns jeder erzählt, man sieht die Fische rollen und springen.

Am 2. Tag entschlossen wir uns, zu moven. Wir bekamen Besuch von meinen deutschen Freunden Karlheinz, Lars und Christian. Sie erzählten mir, das sie auch erst zu fischen begannen, jedoch in Ihrer Zone regelmäßig Fische rollen sahen. Auch die Jungs von Bait Service Straubing, Helmut, Martin und Robert , die in diesem Bereich fischten, hatten nach einigen Platzwechsel dorthin gefunden und begannen, Fische zu fangen. Also rief ich Clement an und teilte ihm mit, das wir moven wollen. Er versprach, uns einen Helfer zu schicken.

Wir hatten uns für eine große Bucht auf der Sonnenseite des Sees entschieden. Als uns jedoch Hassan, der Helfer, zu der Bucht bringen sollte, stoppte er mitten am Wasser das Boot und meinte, wir dürfen dort nicht hin. Es folgten einige Telefonate mit Zhouraffi und Clement. Dann wurde uns erklärt, das sie für diesen Teil des Sees keine Genehmigung hatten. Mittlerweile wurde es dunkel, also entschieden wir uns, die Nacht im Basiscamp zu verbringen und die Sache zu klären.

 

 

Bei einer Flasche guten Whisky besprachen wir die Sache mit Clement. Er versprach, für uns Lizenzen für diesen Teil zu lösen und daß wir morgens dort fischen könnten.
Am nächsten Morgen gings dann auch gleich los. Am Platz angekommen trafen wir Sam, einen jungen Engländer, der diesen Platz fallweise befischte. Da er aber sowieso für die nächsten Tage keine Zeit zum Fischen hatte, überließ er uns gerne das ganze Gebiet. Es wäre zwar sowieso genug Platz für 20 Teams vorhanden, aber so war´s noch besser.

Da mir sowohl Clement als auch Lars gesagt haben, das die Fische relativ schnurscheu sind, verzichteten wir auf Marker und legten die Schnur mit selbstgebauten Backleads kanpp am Boden. Dieser Platz war ohne Features, er ging konstant abfallend weiter. Gerade links und rechts vom Platz befanden sich 2 alte Wadis (ausgetrocknete Flußbette), die in den See mündeten. Die Mündungsbereiche waren tiefer und schlammig, also platzierten wir eine Rute im Schlamm und die zweite Rute genau, wo der Schlamm in festen Boden überging. Die anderen Ruten (Man darf mit 3 Ruten fischen) platzierten wir auf verschiedenen Tiefen, Anfangs zwischen 9 bis 18,5m. Später gingen wir dann auf 5,5 - 11,5m zurück.
Die deutschen Kollegen hatten uns auch Alternativköder überlassen, Kichererbsen und Haricot Bohnen (weiße Bohnen).

Nun, wir wollten jede Möglichkeit nutzen. Da mir die Fische nicht sehr fressaktiv vorkamen, entschieden wir uns, nur maximal 1 bis 2 Handvoll Partikel (gemischt Mais, Bohnen und Kichererbsen) pro Rute zu füttern. Den Rest des Tages verbrachten wir mit Ausloten und Temperaturmessen, und es war tatsächlich um fast 1°C wärmer!

Karl und Kurt, die ebenfalls noch nichts gefangen hatten, wollten am nächsten Tag moven. Ich empfahl Karl eine Bucht, die mir vollkommen unbefischt aussah (da gibt es hunderte). Am 17.01. morgens sahen wir dann endlich die Fische rollen, aber wie! Man konnte Fische auf 1,5km Distanz hören! Das waren echt große Fische. Nachdem die Bewegungen auf der Oberfläche langsam aber sicher in unsere Richtung kamen, stieg die Zuversicht.

Und endlich - um 14Uhr der erste Biss auf meiner Rute im Schlamm, ein Vollrun, wie er im Buche steht. Dieser Fisch entpuppte sich als makelloser 14,80kg Schuppenkarpfen.

 

 

Der Bann war gebrochen! Dieser Fisch biss auf eine Kichererbse mit einem kleingeschnittenen Seed X Pop Up leicht auftreibend präsentiert. Nachdem wir seit jeher nach der Methode fischen, abwechselnd die Bisse zu übernehmen, war nun Richard an der Reihe. Am späteren Nachmitttag kame Clement mit einer Flasche Whisky, um unseren ersten Fisch zu feiern. Da bekam er einen Anruf - Karl hatte auf dem neuen Platz einen 26,80kg Schuppi gefangen! Wir riefen ihn an, um zu gratulieren. Wahnsinn, und das gleich nach dem Platzwechsel. Karl fing seinen Fisch auf eine Kombination aus 2 Maiskörnen und 3 Schnecken, die er sich gesucht hat. Also waren Alternativköder definitiv gefragt.

Nun, wir saßen gemütlich mit Clement zusammen, als wir Besuch von Karheinz, Lars und Christian bekamen. Sie meinten, daß man in diesem Wasser in der Nacht keinen Fisch fängt. Was soll ich sagen, um 20Uhr 30 der nächste Vollrun, diesmal an Richards Rute (Er war ja sowieso dran, es hat sich aber gut ergeben) Rein mit dem Boot und ab zum Fisch. Als er das erste Mal an die Oberfläche kam, heulten wir beide auf - eine Spiegelkarpfen mit mächtigen Schuppen. Nach kurzem Drill war der Fisch im Kescher, und unser Jubelschrei wurde von Karl und Kurt gehört, die 3,2km von uns entfernt saßen! Sie riefen sofort an und fragten, was los sei: Ein Spiegelkarpfen mit 25,3kg!
Clement erkannte den Fisch sofort - es war der Fisch, der als Fully bekannt ist, wegen seines eigenartigen Schuppenbildes. Es war zwar kein Fully Scaled, jedoch hat er ein außergewöhnlich markantes Schuppenbild. Dieser Fisch ist bereits 6 Mal gefangen worden, Clement selbst fing diesen Fisch als Erster, im Dezember 2006, mit 17,50kg.
Wahnsinn, der Fisch hat in einem Jahr fast 8kg zugenommen. Richards zweiter Trip zum See hat sich also wirklich ausgezahlt.

 

 

 

 

Dieser Fisch biss auf eine liegende Kichererbse. Den Rest des Abends war Freude und Feiern angesagt. Am nächsten Tag organisierten wir unsere Angeln neu, und gingen auf die vorher erwähnten Tiefen zurück. Die Fische fraßen offensichtlich zu dieser Zeit nicht in tiefen Zonen. Am nächsten Tag wieder um 14Uhr der nächste Biss - leider ging der Fisch bereits im Biss verloren. Ich vermute sogar, daß er den Pop Up Köder eher außen am Körper gestreift hat und irgendwo bei der Flosse hing. Warum, erkläre ich später. Am Abend des 18.01. um 19 Uhr 30 hatte ich den nächsten Biss, und der war wieder ein Spiegelkarpfen mit 12,20kg.

 

 


Rund wie ein Teller, mit unglaublichem Schuppenbild. Nun, bereits der 2. Fisch in der Nacht, und wenn man bedenkt, daß angeblich 80% des Karpfenbestandes aus Schuppenkarpfen besteht, unglaublich. Der Fisch biss auf gewürfelten Seed X Pop Up mit einer Bohne. Am Nachmittag des 19.01. find Richard wieder kurz nach 14 Uhr einen Schuppenkarpfen mit ca. 5kg, ein extrem junger Fisch.

Ich versuchte es dann auf Schwarzbarsche, und verlor einen Hecht mit über 1m Länge auf der Dropshot Rute! Wahnsinn, was gibt es hier für Fische? Am 20. 01. um 10Uhr 30 fing ich einen Schuppi mit 13,60kg, und dieser Fisch zeigte seine Kampfkraft. Er war kaum aus der Tiefe zu bekommen und zeigte lange Fluchten.


Der Fisch nahm eine Kichererbse mit Enterprise Imitation Pop Up. Den Rest vom Tag tat sich nichts, es war komplett windstill. Ich fing endlich meinen heißersehnten Schwarzbarsch, und zwar gleich ein kapitales Exemplar mit ca. 2 kg. Die Jungs von Bait Service Straubing holten mich zu einer Flossfahrt über den See ab.

Das war hochinteressant, der Motor fuhr mit Propangas, und aufgrund der guten Geschwindigkeit konnten wir einen Großteil des Sees befahren, und ein paar Eindrücke zu sammeln. Es war den Ausflug wert - ich sah viele potentiell gute Angelplätze und bekam traumhafte Eindrücke von der Landschaft.

Am Abend kam dann Marc zu Besuch und wir hatten dann genug Gesprächstoff zum plaudern. Er erzählte uns von seinen Anfängen am See und auch von den Massenfängen, die zeitweise möglich wären, aber deswegen sind wir sowieso nicht hergekommen.
Am 21.01 um 23Uhr 30 es war schon beinahe Vollmond, fing Richard den kleinsten Fisch der Reise, ein Schuppi mit ca. 1kg. Die Fische waren also definitiv eigenproduktiv.

Der letzte Tag brach an, und wir bekamen Besuch von Frazer, dem Organisator des 2. Camps, also der Konkurrenz von Marc und Clement. Er war sehr freundlich und wir hatten ein längeres Gespräch, wobei ich versuchte, zwischen den beiden Camps zu vermitteln. Aber ich glaube, die Jungs kriegen das auch ohne meine Hilfe hin.

Am Nachmittag gegen 14Uhr, wir hatten bereits alles bis auf die Ruten gepackt, bekam ich noch einen Biss, und dieser Fisch zeigte uns, wo es langgeht. Er war vom Boden nicht wegzukriegen, und drehte die 4lb Ballista auf einen Halbkreis zusammen. Nach 10 Minuten Vollgasdrill zeigte er keine Ermüdungserscheinungen. Konnte ich ihn 10cm heben, antwortete er mit einer 20m Flucht! Nach langen 20 Minuten konnte ihn Richard keschern - ein Schuppenkarpfen mit 20,20kg!

 

 

 

Wow - was für ein Abschluss! Zurück im Basiscamp trafen wir Karl und Kurt. Kurt hatte auch noch einen wunderschönen Zeilkarpfen mit 15,75kg gefangen (wieder auf Schnecken/Mais Kombination). Der folgende Abend wurde mit der ganzen Mannschaft vom Camp sowie Marc, Clement, seiner Frau und Freunden, dem deutschen Kollegen und die Jungs von Bait Service Straubing, die ebenfalls heimfuhren, mit einem Barbecue und reichlich Bier und Whisky gefeiert. Helmut und seine Freunde konnten ebenfalls eine gewaltige Strecke verzeichen - etliche Fische, ich glaube 25, und in Größen bis 21,5kg. Der deutsche Kollege ging leider leer aus, aber er hatte ja noch ein paar Tage.
Um 2 Uhr nachts gings dann zum Flughafen, und bis auf die Tatsache, das wir am Flughafen fürs Übergepäck zahlen mußten, ohne Komplikationen heimwärts.
Ich habe auf jeden Fall mein neues Winterurlaubsziel gefunden - Marokko, wir kommen wieder!

Kurt Grabmayer & Richard Ritschel


Wichtige Details:

Die Nahrung der Karpfen stellt uns vor ein Rätsel. Mit Ausnahme der Schnecken haben wir keine verwertbare Nahrung gesehen. Unsere deutschen Kollegen hatten eine Unterwasserkamera mit, die ich mir ausgeliehen habe. Meine angebotenen Partikelköder wurden Großteils ignoriert, jedoch fand ich dazwischen gewaltige Frasslöcher. Die waren so tief, das ich im Bodenschlamm Röhrenwürmer, Tubifex, etc. vermute, die die Fische in großen Mengen aufnehmen.

Einer unserer gefangenen Fische schied auch auf der Matte einen rotbraunen undefinierbaren Brei aus, was ich auch auf die Würmer zurückführe. Ich konnte keine Splitter von Schneckengehäusen entdecken. Im Uferbereich findet man Massenweise Wasserflöhe, die sicher eine Nahrung darstellen, jedoch nur kurze Zeit im Jahr für die großen Fische erreichbar sind. Mückenlarven gibt es so gut wie nicht, da der See auf 800m Meeresniveau liegt. Es soll auch noch Süßwasserkrabben geben, wir hatten jedoch nichts gefunden. Ich bin mir sicher, das die Würmer die Hauptnahrung darstellen.

Ein weiteres Phänomen ist das Wasser selbst. Ich habe mit einem Chartreusefarbenen Twister mit neongelbem Schwanz gefischt, und nach 2 Std. Fischen war die Farbe weg! Ich habe auch von Marc und Frazer gehört, das Boilies bereits nach einigen Std. mit einem Schleim überzogen sind und nach spätestens einem Tag im Wasser aufschwimmen! Hier gilt es noch einige Untersuchungen anzustellen.

Das Wachstum der Fische ist unglaublich - wenn man bedenkt, das die Fische vor 14 Jahren als Fingerlinge besetzt wurden, und nun von Berufsfischern bereits Fisch mit 39kg gefangen wurden! Wir fischten auch mit Schnecken (das war meine erste Theorie, als wir bei der Ankunft von den Schnecken erfuhren), jedoch ohne Erfolg. Es hat sich herausgestellt, das eine Uferseite über dunkle Kegelschnecken verfügt, die andere Seite jedoch nur wenige weiße, tellerförmige Schnecken hat. Wir fanden auf unserer Seite nur ein paar Einzelstücke, also hat uns Karl welche von gegenüber geschickt.

 

 

Wir fingen unsere Fische auf entweder 1 Kichererbse liegend, oder Kombinationen Kichererbsen mit Seed X Pop Up auf 10mm Größe gewürfelt, bzw. mit Enterprise Imitationen.


Unsere Montagen sahen wie folgt aus: geflochtenes Vorfach (z.B. Touchdown oder Super Nova) zusätzlich mit Drop Em beschwert, 6er oder 8er ESP T6 Raptor Haken, mit No Knot oder kurzem abgewinkelten Schrumpfschlauch. Dann ein Fox Inline Blei oder die neuen Atomic Nobbler (die gibt es auch schon in dem selben Rot-Ton wie der Boden) in 5oz .

 

 

Danach entweder 3m Aquaborne Leadcore oder die 2m Carp Leader von Wychwood. Als Hauptschnur hatte ich zum Testen die neue Aquaborne Mono in 0,35 - und sie hat den Test perfekt bestanden! Auch zwischen den Steinen (an manchen Stellen hat es sehr große Steine unter Wasser) zeigte sie keine Spuren von Abrieb.

Um die Schnur knapp am Boden zu halten, haben wir uns eigene Backleads gebastelt. Wir nahmen Steine, da liegen genug herum, banden eine Schnur herum und fixierten einen Korda Silicone Sleeve. Auf die Hauptschnur fädelten wir den neuen Korda Ring Klip, und steckten ihn dann in den Silicone Sleeve. Etwa 20m vom Ufer entfernt (wir fischten Distanzen zw. 100 - 250m) versenkten wir den Stein. Sobald man Zug auf den Klip erzeugt, rutscht er vom Sleeve heraus und man kann ungehindert drillen: Improvisation auf österreichisch!

 

 

Es war meiner Meinung nach wichtig, die Schnur am Boden zu halten, speziell den Vorfachbereich. Die Fische sind in dem klaren Wasser sehr schnurscheu, dies ist wahrscheinlich auch durch die Berufsfischerei (Netzte Langleinen) bedingt. Auf dem welligen Boden kann man keine optimale Präsentation mit Fluorcarbon machen. Wir verzichteten auch auf Marker, und markierten die Spots mit dem GPS.

Zum Ambiente: Die Landschaft ist einmal schön, die Leute sehr freundlich, das Essen sehr gut. Das Klima im Winter ebenfalls - Tagestemperaturen bis 27° C, Nachttemperaturen bis 5°.
Einfach ein Platz zum Wohlfühlen!

Abschlussbilder mit Erklärungen:

 


Waschtag:

 


Seekarte:

 



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